Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald
Vortrag: Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs im Angesicht des Krieges in der Ukraine
11. September 2022 – 14:00 bis 15:30 Uhr
Der hybride russische Angriff auf die Ukraine im Jahr 2014 löste in Deutschland nur wenige Veränderungen aus. Im Februar 2022 erfolgte die Ausweitung der russischen Kampfzone im Norden, Osten und Süden der Ukraine. Felix Ackermann geht der Frage nach, wie die Nachrichten über einen mitten in Europa mit schweren Waffen geführten Krieg die Erinnerung an die deutsche Besatzung Polens und der Sowjetunion beeinflussen. Welche Gedächtnisschichten sprechen die Bilder bombardierter Städter und der Ankunft Hunderttausender Geflüchteter in der deutschen Öffentlichkeit an? Und welche Rolle spielen die vermeintlichen Gewissheiten deutscher Erinnerungskultur für die Diskussion um die Notwendigkeit, die Ukraine auch mit schweren Waffen aus deutscher Produktion zu unterstützen?
Dr. Felix Ackermann, ab 1. September 2022 Professor für Public History am Historischen Institut der FernUniversität Hagen, zuvor seit 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau tätig. Über seine Arbeit an einer belarussischen Exiluniversität in Wilna schrieb er das Buch „Mein Litauischer Führerschein. Ausflüge zum Ende der Europäischen Union“, das im Suhrkamp-Verlag erschien.